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03.02.2025

BVM zur Bundestagswahl 2025: Fordern und Fördern


Fordern und Fördern – Bildung und Arbeitsmarkt gestalten

Wer eine Ausbildung hat, ist deutlich weniger von Arbeitslosigkeit betroffen als Personen ohne Berufsabschluss. In der Regel ist der erfolgreiche Abschluss der allgemeinbildenden Schule die Voraussetzung zum Erlernen eines Berufs. Jährlich verlassen 50.000 junge Menschen die allgemeinbildenden Schulen ohne Abschluss. Das sind fast 7 % eines Jahrgangs.

Das Metallhandwerk fordert die gezielte Förderung schon im Kindesalter, damit den Weg für eine solide Grundbildung geebnet wird, der Beginn der Förderung sollte schon vor und in der Grundschule liegen. Die Förderung darf jedoch nicht in der 5. Klasse aufhören. Die Ergebnisse der Pisa-Studien stützen diese Forderung. Aber auch der weitere Verlauf der Bildungsbiografie muss im Fokus bleiben. Ein falsches Signal ist die Kürzung bei den Maßnahmen zur Verbesserung der Berufsorientierung um fast 2 Mio. Euro. Bildung endet nicht mit dem Schulabschluss.

Ende 2023 gab es in Deutschland rund 626.000 junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren, die sich weder in Schule noch in Beschäftigung, Ausbildung oder Studium befanden. Zur Verringerung dieser hohen Zahl sind Maßnahmen entlang der gesamten Bildungslaufbahn notwendig:

  • Im Schulsystem sollte der Fokus auf der Früherkennung und Förderung von gefährdeten Kindern und Jugendlichen liegen.
  • Im Bereich der Ausbildung gilt es, möglichst vielen Jugendlichen die Chance auf eine Ausbildung zu geben und sie dabei zu unterstützen.
  • In der Weiterbildung sind mehr Teilqualifizierungs- und Nachqualifizierungsangebote notwendig, um insbesondere Ungelernten den Weg zu einem regulären Berufsabschluss zu ebnen.

Der BVM fordert, dass Schulabgängerinnen und Schulabgänger bei der Wahl des passenden Berufs unterstützt werden. Die Bildung endet allerdings auch nicht mit dem Berufsabschluss.

Im Hochtechnologie-Land Deutschland muss man von Erwerbstätigen erwarten dürfen, dass sie sich gezielt fortbilden. Denn Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen mit ihrem Wissen und ihren Fertigkeiten auf der Höhe der Zeit und der Technik bleiben.

Zugleich ist in Zeiten des akuten Fachkräftebedarfs kein Platz für restriktiven Zugang zum Arbeitsmarkt. Zugewanderte Menschen müssen schnelleren Zugang zu einer Arbeitserlaubnis erhalten, um ihren Lebensunterhalt selbst auf legalem Weg erwirtschaften zu können.

Dann stehen sie den Unternehmen als Arbeitskräfte zur Verfügung und bereichern die Wirtschaft mit interkulturellen Kompetenzen. Neben der Forderung nach Eigeninitiative ist hier Förderung durch Sprach- und Fortbildungsangebote zu gewähren.

BVM-Präsident Willi Seiger: "Fordern und Fördern ist gefragt. Von der frühen Bildung bis zur Fachkräftequalifikation. Wer sich anstrengt, muss Unterstützung erhalten. Und wer arbeiten will, soll auch arbeiten dürfen. Unter den Fachkräften in unseren Unternehmen sind eine ganze Menge Menschen aus aller Welt. Damit das noch mehr werden und zuwanderungswillige Fachkräfte in unseren Unternehmen arbeiten, ist es wichtig, dass die Politik uns dabei unbürokratisch unterstützt.

Schließlich muss die Kinderbetreuung weiter ausgebaut werden. Anspruch auf Kinderbetreuung gibt es bereits, häufig genug ist dieser schwer durchsetzbar. Wir fordern ein flächendeckendes und verlässliches Betreuungssystem, das insbesondere den weiblichen Fachkräften die Möglichkeit gibt, ihre Erwerbstätigkeit auch in der Familienphase fortzusetzen. Der jahrelange Ausfall von gut ausgebildeten Frauen wird so vermieden und die Sozialkassen werden durch Beitragszahlungen entlastet.